Sich gegenseitig anpatzen. Miteinander rangeln. Auf Blödsinn rumreiten. Was nach Kindergarten klingt, ist in Österreich typisch Wahlkampf.
Was eigentlich zur Meinungs- und Entscheidungsfindung dienen soll, empfinden Herr und Frau Österreicher als Tortur: den Wahlkampf zur Nationalratswahl. Der Ton, der Umgang, die Art unter den Politiker:innen erinnert mehr an Kinder als an Vertreter der Bevölkerung. Der XXXLutz nutzt diese Situation und positioniert sich kurzerhand als die bessere Wahl.
Mittels KI-Technologie kreierten wir Kinder-Versionen der Spitzenkandidat:innen und ließen sie in unseren politischen Kindergarten aus. Sie patzen sich mit Burgern an, fuhren mit einem Rutschauto oder versuchten ein Windrad in Bewegung zu setzen – ganz wie ihre erwachsenen Pendants. Mit solchen Querverweisen zur Tagespolitik musterte sich der Werbespot schnell zum sympathischsten Aspekt des Wahlkampfes.
Neben TV und Hörfunk waren aber auch Plakate die Wahlkampfbühne unserer Jüngstpolitiker:innen. Mittels AR-Erweiterung kaperten wir zusätzlich zu den eigenen Plakatstellen auch die echten Wahlwerbungen der Parteien, ließen unsere Kinder von den Sujets runterstrahlen und änderten die Wahlsprüche zu Versprechen, die tatsächlich gehalten wurden. So machten wir jedes Plakat zu unserem eigenen.
Wie für einen Wahlkampf üblich stellten sich die Kindspolitiker:innen aber auch Fragen, die das ganze Land beschäftigte. In einem Online-Banner konnten mit wenigen Klicks der gewünschte Kandidat ausgewählt und ihm eine Frage gestellt werden. Die Antworten waren dabei mindestens genauso inhaltsvoll wie die der echten Politiker:innen – bloß deutlich unterhaltsamer dank dem Charme der Kinder.
Die Kampagne war aber auch demokratisch relevant. Denn kurz vor dem Wahltag wurde der Spot zum Wahlaufruf und damit zum Treiber der Wahlbeteiligung. So war in Österreich wieder einmal klar: Der XXXLutz ist immer die beste Wahl.